Pädagogische Arbeitsweise

Altersgemischte Gruppen

Die Kindertagesstätte Liebfrauen ist eine Einrichtung für Kinder ab zwei Jahren bis zum Schuleintritt. In altersgemischten Gruppen werden die Kindergartenkinder begleitet, betreut, gefördert und gebildet. Dafür stehen ihnen liebevoll gestaltete Aktionsräume mit Funktionsbereichen zur Verfügung.  Die Kinder in der U3-Betreuung werden – von vertrauten Erzieherinnen begleitet – langsam und behutsam in die Spiel- und Erfahrungswelt der größeren Kinder integriert, bis sie sich selbständig in der ganzen Einrichtung bewegen können.

Christliche Erziehung / Gottesdienste

Als Einrichtung in katholischer Trägerschaft erfahren und vertiefen die Kinder christliche Grundhaltungen. Auf ganz einfache Weise erklären und leben ihnen die Erzieherinnen vor, dass wir als Gotteskinder reich beschenkt sind. Die Kinder hören christliche Inhalte, die anschaulich durch Lieder, Gebete, Legearbeiten oder die Teilnahme an Gottesdiensten an sie herangebracht werden. Zudem werden sie sensibilisiert für die Schöpfung.

Beziehungsarbeit / Elternarbeit

Als familienergänzende Einrichtung ist uns die Zusammenarbeit mit allen an der Erziehung des Kindes beteiligten Bezugspersonen wichtig. Ein vertrauensvolles Miteinander ist für die Entwicklung des Kindes notwendig. Vertrauen kann nur wachsen, wenn Eltern und Erzieherinnen bereit sind, aufeinander zuzugehen. Um sich kennenzulernen und vertrauter miteinander zu werden, bieten wir den Eltern – über das Jahr verteilt – unterschiedliche Aktivitäten an.

Orientierung am Situationsansatz

Konzeptionell orientiert sich das pädagogische Team am Situationsansatz. Hier setzen sich die Kinder mit sich selbst, ihren Mitmenschen und ihrer Umwelt auseinander. Die Erzieherinnen richten sich im Dialog mit den Kindern nach deren Bedürfnissen. So entwickeln sich kleinere und größere übergeordnete oder gruppenspezifische Aktionen und Projekte, bei denen die Kinder mit ihren Erzieherinnen Zusammenhänge des Lebens erkennen und praktizieren.

Offenes Konzept und Gruppenzeit

Eine gesunde Mischung zwischen der offenen Arbeit und der Zeit in den Stammgruppen ist dem Team der Kita Liebfrauen sehr wichtig. Jeden Vormittag können die Kinder bis zu drei Stunden lang eigenständig entscheiden, wo sie wie lange mit wem spielen möchten; dafür stehen den Kindern die neu gestalteten Aktionsräume mit den großzügigen Funktionsbereichen zur Verfügung: der Rollenspielraum, die Bücherei/Spielerei, der Turnraum, der Bauraum und das Atelier. Außerdem können die Kinder in dieser Zeit im Bistro frühstücken.

Im Anschluss an die Freispielzeit trifft sich jede Stammgruppe für etwa eineinhalb Stunden zum gemeinsamen Spielen und Singen – aber auch zum Geburtstag feiern und dem Besprechen wichtiger Dinge.

Die Kinder werden somit zum einen in ihrer Selbstständigkeit und ihrer Eigenverantwortung gefordert, gefördert und gestärkt, erleben aber genauso das intensive Gruppenzugehörigkeitsgefühl, sowohl zu einem festen Gruppenraum, als auch zu ihren Freund/innen aus der Gruppe und zu ihren Erzieherinnen.

Eingewöhnung nach Berliner Modell

Die Eingewöhnungsphase ist für das Kind ein ganz wichtiger Schritt, um sich in seiner neuen Umgebung wohl und sicher zu fühlen. Daher legen wir viel Wert auf einen behutsamen Eingewöhnungsprozess.

Die Eingewöhnungszeit erstreckt sich über einen Zeitraum von etwa vier – 14 Tagen; die genaue Dauer hängt immer individuell vom einzelnen Kind ab.

In den ersten Tagen begleitet eine Bezugsperson (in der Regel ein Elternteil oder eine andere dem Kind sehr vertraute Person) das neue Kindergartenkind und besucht die Einrichtung gemeinsam mit ihm, verhält sich aber passiv und beobachtend, damit die Erzieherin eine Beziehung zu dem Kind aufbauen kann. Sie nimmt Kontakt auf und bietet sich als Spielpartnerin an.

Sobald ein gewisses Maß an Vertrautheit entstanden ist, werden erste Trennungsversuche zwischen Kind und Bezugsperson unternommen. Dabei verlässt die Bezugsperson, nach einer bewussten Verabschiedung, nur den Raum oder auch die Einrichtung für einen überschaubaren Zeitraum, bleibt aber stets erreichbar. Dieser Zeitraum kann immer weiter ausgedehnt werden.

Konzentriert sich das Kind weiter auf das Spiel oder lässt sich gut von der Erzieherin ablenken und beruhigen, wenn die Erzieherin also als „sichere Basis“ akzeptiert wird, gilt die Eingewöhnung als abgeschlossen.

Integration

Wir als katholische Kindertagesstätte, dessen pädagogische Arbeit vom christlichen Menschenbild geprägt ist, sehen es als unsere Aufgabe an, jedes Kind als Individuum mit seinen je eigenen Bedürfnissen und Fähigkeiten zu sehen und anzunehmen: Ihm Zeit und Raum zur persönlichen Entfaltung zu geben und es gleichzeitig gemeinschaftsfähig zu machen, ihm aber auch Grenzen zu setzen. Dabei halten wir es für wichtig, Unterschiede (z.B. kultureller, bzw. auch individueller Art) zuzulassen und als Bereicherung zu erkennen. Damit spiegelt sich die Haltung Jesu Christi wieder, der sich den Kleinen, den Schwachen und den Ausgegrenzten bewusst zuwandte.

Integration im herkömmlichen Sinne bedeutet für eine Kindertagesstätte in der Regel die Aufnahme behinderter oder von Behinderung bedrohter Kinder – auch Einzelintegration genannt. Integration bedeutet somit, Kinder mit Behinderung nicht als Fremdkörper anzusehen, sondern sie als Individuen mit ganz bestimmten Bedürfnissen und Fähigkeiten, aber auch besonderen Schwierigkeiten und individuellem Förderungsbedarf wahr- und anzunehmen. Dies ist für eine Kindergarten eine Herausforderung und beinhaltet gleichzeitig eine spezifische Lernchance: Kinder mit Behinderung erleben sich selbst als gleichwertige Mitglieder der Kindergartengruppe und können im Umgang mit den anderen Kindern viel lernen. Diese wiederum wachsen wie selbstverständlich mit Andersartigkeit und Behinderung auf und lernen unbefangen damit umzugehen, sowie Rücksicht und Toleranz zu üben.

Schulprojekt

Förderung und Bildungsarbeit findet nicht nur im letzten Kindergartenjahr statt, sondern in der gesamten Zeit, in der das Kind die Betreuungseinrichtung besucht. Die ältesten Kindergartenkinder treffen sich in ihrem letzten Kindergartenjahr zusätzlich zum Schulprojekt. Hier werden die Kinder spielerisch auf das Thema Schule vorbereitet, indem auf die Wünsche und Bedürfnisse der Kinder eingegangen wird. Die Kinder sollen dabei auch lernen, sich in einer Gruppe Gleichaltriger zu bewegen und zu behaupten, ihre Meinung zu vertreten und miteinander zu diskutieren, frei zu sprechen, aber auch abzuwarten, bis sie an der Reihe sind und sich gegenseitig zu respektieren. Ziel des Schulprojektes ist es nicht, lesen, rechnen und schreiben zu lernen! Vielmehr soll ein bewusster Übergang vom Kindergarten zur Grundschule als bewusster Übergang gemeinsam mit der Kindern gestaltet werden.

Naturtage

Wir wünschen uns, dass sich die Kinder in ihrem späteren Leben für den Erhalt der Natur einsetzen. Das kann nur gelingen, wenn die Kinder die Natur kennen, begreifen und schätzen lernen. Durch regelmäßige Spaziergänge, Wanderungen, ganze Vor- oder Nachmittage in der Natur versuchen wir, die Kinder dafür zu sensibilisieren und sie für die kleinen und großen Wunder der Natur zu begeistern.